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(1997) Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Zur Bedeutung der Kunstrezeption in den Medien am Beispiel der DOCUMENTA IX

Gerhard Panzer

pp. 188-192

Über die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung gab in einer unmittelbar nach der DOCUMENTA IX durchgeführten Repräsentativerhebung an, von der Kunstausstellung gehört zu haben. Diese Resonanz der Ausstellung zeitgenössischer Kunst in einer eher provinziellen, kleinen Großstadt abseits der Kunstzentren und Ballungsräume mit über 600.000 Besuchern macht sie zu einer der größten Ausstellungen des Jahres 1992. Aus städtischer Sicht wird sie aufgrund ihrer regionalökonomischen Effekte deshalb begrüßt. Allerdings entwickelt sich die Ausstellung dadurch zu einem der »großen Projekte der Festivalisierung der Stadtpolitik« (Hellstern 1993), die künstlerisch gesehen für die Kunst bedrohlich erscheint. War der Erfolg — wie die Kritik teilweise kritisch umschrieb — Folge der medienwirksamen Inszenierung eines Kunstspektakels, des zirzensischen Jahrmarktes eines zum »Medienstar des Jahres« gekürten Ausstellungsmachers, der die Auseinandersetzung um die Qualität zugunsten der Medien- und Publikumswirksamkeit als Handlungsziel aufgab? Die Stillegung der Kunst bei forciertem Betrieb? Eine »stille« documenta ist daher die Forderung zahlreicher Kritiker, Künstler und Ziel der gegenwärtigen documenta-Leiterin, die zu einer neuen Ästhetik der Vermittlung führt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83268-9_37

Full citation:

Panzer, G. (1997)., Zur Bedeutung der Kunstrezeption in den Medien am Beispiel der DOCUMENTA IX, in K. Rehberg (Hrsg.), Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 188-192.

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