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221119

(2008) Gott oder Darwin?, Dordrecht, Springer.

Das moderne Bild der Evolution und die Illusion einer künftigen Welt ohne das Böse

Bernhard Verbeek

pp. 249-260

Der Begriff Evolution ist mehr als eine Mode. Er beschreibt das Wesen des Universums. Das überkommene statische Weltbild hat sich als unzutreffend erwiesen. Die Arten der Lebewesen sind nicht unveränderlich, laufend beunruhigen uns neue Krankheitserreger, das Weltklima ändert sich, nicht einmal die planetarische Ordnung ist ewig. Evolution ist ein kosmischer Prozess, den niemand aufhalten kann, ein Prozess, der (spätestens) mit dem Urknall begonnen hat. Räume wurden gestaltet, Materie und Energien zerstrahlt und gewandelt, neue Elemente gebildet. In etwa zehn Milliarden Jahren entwickelte sich ein primär unbelebtes, ja extrem lebensfeindliches Universum so weit, dass zumindest an einer Stelle die Entstehung von Leben möglich wurde: auf einem kleinen Himmelskörper, der dadurch zum Blauen Planeten wurde, den wir heute hierzulande "Erde" nennen. Auf diesem, in kosmischer Perspektive eigentlich unbedeutenden Gebilde entstand Leben und schließlich auch der Mensch, als, wie der bedeutende Molekulargenetiker Jacques Monod (Monod 1972) formuliert hat, "Zigeuner am Rande des Universums, das für seine Musik taub ist und gleichgültig gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Verbrechen".

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-540-77936-0_17

Full citation:

Verbeek, B. (2008)., Das moderne Bild der Evolution und die Illusion einer künftigen Welt ohne das Böse, in J. Klose & J. Oehler (Hrsg.), Gott oder Darwin?, Dordrecht, Springer, pp. 249-260.

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