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222914

(1974) Sachlichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Ein Volk der Tellensöhne?

Christoph Dejung

pp. 121-130

Ich frage nach dem Wesen des Schweizers. Die Frage muß erlaubt sein. Will man sie freilich prüfen an den puristischen Maßstäben zeitgemäßer Sprachanalytik, so wird sie sich als illegitim erweisen. Und wer es einmal gelernt hat, jeder Frage auf die Schliche — und zuvor — zu kommen mittels jener Prüfung, die nur Fragen zuläßt mit der beruhigenden Aussicht eindeutiger Beantwortbarkeit, der wird sich kaum verlocken lassen durch das unbeglaubigte Versprechen andersgearteter Fragen, wie es die gestellte eine ist: nämlich zu einem denkwürdigen Problem allenfalls ermutigende Ideen zu zeitigen. Ich gebe es vorweg zu; die Rede vom Wesen unseres Volkes kann nichts gelten vor ernsthaften Sprachkritikern, denn niemals läßt sich sondern, was zur Wirklichkeit einer derartigen großen Gruppe festzustellen wäre, von dem, was allein negativ anzumerken wäre zum »Begriff« des Schweizers, diesem Kind des platten Vorurteils.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-14323-9_8

Full citation:

Dejung, C. (1974)., Ein Volk der Tellensöhne?, in G. Dux & T. Luckmann (Hrsg.), Sachlichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 121-130.

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