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217975

(2012) Positionen der Psychiatrie, Dordrecht, Springer.

Gesundheitsökonomische Folgen psychischer Krankheiten

Jürgen Fritze

pp. 213-217

Aufgaben der Gesundheitsökonomie sind Analysen darüber, mit welchem Nutzen zu welchen Kosten die grundsätzlich knappen finanziellen Ressourcen eingesetzt werden, und daraus abgeleitete Vorschläge, wie der Nutzen (d. h. auch die Qualität) maximiert, die Kosten– kosteneffektiv (also unter Vermeidung von Verschwendung) – minimiert werden können und zugunsten aller tatsächlich Bedürftigen – bedarfsgerecht – eingesetzt werden. Die Gesundheitsökonomie hat dabei unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen. Das Individuum ist durch Versicherungsbeiträge und Zuzahlungen damit konfrontiert, Ausgaben zugunsten anderer Ziele zurückstellen zu müssen. Die Krankheit belastet das Individuum und seine Angehörigen mit Einschränkungen der Lebensqualität (sog. intangible Kosten). Aus Perspektive des Kostenträgers (z. B. der Krankenversicherung, der Rentenversicherung bezüglich rehabilitativer Leistungen, der Berufsgenossenschaft) interessieren die direkten Kosten der Krankheitsbehandlung, soweit damit eigene Ausgaben verbunden sind, also insbesondere ambulante Behandlung durch Ärzte und andere Gesundheitsberufe, dadurch ausgelöste Verordnungen von Arzneimitteln und Hilfsmitteln, dann Krankenhausbehandlung, ambulante und stationäre Rehabilitation, ambulante und stationäre Pflege. Aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive interessieren zusätzlich die Kosten aus infolge Krankheit entgangener Produktivität, also die indirekten Krankheitskosten (Arbeitsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit, vorzeitiger Tod), aber auch das Gesundheitswesen als Wertschöpfungskette.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-25476-5_34

Full citation:

Fritze, J. (2012)., Gesundheitsökonomische Folgen psychischer Krankheiten, in F. Schneider (Hrsg.), Positionen der Psychiatrie, Dordrecht, Springer, pp. 213-217.

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