Repository | Book | Chapter

219403

(2014) Spurensuche, Dordrecht, Springer.

Michel Foucaults Gouvernementalität in konstruktivistischer Perspektive

Ein Essay

Hans-Martin Schönherr-Mann

pp. 63-78

Lassen sich nicht nur Foucaults Diskursanalyse, Archäologie und Hermeneutik, sondern auch seine Genealogie konstruktivistisch interpretieren, obgleich sie von Nietzsche herkommend verschiedene Bereiche miteinander verbindet? Auf den ersten Blick scheint dies nicht möglich, wenn man sich bezüglich eines konstruktivistischen Denkstils an der autopoietischen Systemtheorie orientiert. Vor allem Foucaults Studien zur Gouvernementalität zeigen indes, dass in erweiterten Systemzusammenhängen gerade auf den Feldern von Politik, Ökonomie und Bevölkerung ein autopoietischer Ansatz entsteht, der auch eine konstruktivistische Lesart der Genealogie nahelegt. Mit seinen Konzepten von Gouvernementalität und Biopolitik entwickelt Foucault ein Verständnis des Politischen, das sich negativ in den Studien von Leo Strauss über Thomas Hobbes bestätigen lässt und das vor allem Giorgio Agamben mit weitergehenden Studien zur trinitarischen Ökonomie untermauert hat. Gouvernementalität und unsichtbare Hand entwerfen die Welt nach ihren ökonomischen, theologischen und politischen Bildern. In ihrer Orientierung an der Bevölkerung seit Hobbes schafft die Gouvernementalität eine Form des Macht-Wissen-Dispositivs, das für die Politische Philosophie äußerst befruchtend sein dürfte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-02720-9_3

Full citation:

Schönherr-Mann, H.-M. (2014)., Michel Foucaults Gouvernementalität in konstruktivistischer Perspektive: Ein Essay, in R. Martinsen (Hrsg.), Spurensuche, Dordrecht, Springer, pp. 63-78.

This document is unfortunately not available for download at the moment.