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216523

(2011) Kazimierz Twardowski, Dordrecht, Springer.

Die letzten Jahre in Wien (1892–1895)

Anna Brożek

pp. 139-154

11. Jänner 1892. Prag, Hawlickowa 56. Liebe Eltern! Als wir gestern Nachmittag nach Hause zurückkamen, blieben wir gleich daheim, weil wir allzu müde waren. Wir sind um neun schlafen gegangen, haben herrlich durchgeschlafen und sind jetzt ganz frisch [urschriftlich]. Wir fuhren nicht, wie wir das vorhatten, um halb acht, da wir zu unserer großen Freude entdeckten, dass es von hier auch einen Personenzug um Mittag 1150 gibt, der um 1/2 10 am Abend in Leipzig ist. Heute ist ein schöner, kalter, frostiger Tag. Wir erwarten große Neuigkeiten aus Wien und hoffen, dass es Euch nicht um’s Briefpapier schade ist. Küsschen an Mama, Wania, Staś und Julek, Winka, Zosia, Niunia und die Józeks. Es grüßen und küssen Euch herzlichst — die Kazios. Am selben Abend noch war das junge Paar in Leipzig, wo sie zuerst im Hotel abstiegen und anschließend, nachdem sie die Antworten auf ihre Zeitungsannonce durchgesehen hatten, in der Inselstraße 13, im dritten Stock bei Witwe L[eopoldine?] Hoppe Quartier nahmen. Von dort hatte Twardowski nur zehn Minuten ins psychologische Laboratorium, dessen Arbeit er verfolgen wollte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-7091-0771-3_5

Full citation:

Brożek, A. (2011). Die letzten Jahre in Wien (1892–1895), in Kazimierz Twardowski, Dordrecht, Springer, pp. 139-154.

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