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218454

(1990) Geschichte als Literatur, Stuttgart, Metzler.

Der Erste Weltkrieg und die Destruktion von Zeit

Bernd Hüppauf

pp. 207-225

Die Bedeutung des Ersten Weltkriegs für die Geschichte der europäischen Zivilisation ist kaum geklärt; die Urteile schwanken zwischen den Extremen seiner relativen Bedeutungslosigkeit im Verhältnis zu langfristigen Tendenzen (Theweleit) und der Urkatastrophe des Jahrhunderts (G. F. Kennan). In der deutschen Geschichtsschreibung sind Fragen nach dem Verhältnis zwischen Krieg und Zivilisationsgeschichte eher marginalisiert und bleiben, soweit sie überhaupt aufgenommen werden, Gegenstand von Spezialgeschichten1 oder die Domäne von Außenseitern. In der Geschichtsschreibung Frankreichs, Englands und der USA stellt sich ein anderes Bild dar. Vor dem Hintergrund längerer Diskussionen über Begriff und Leistung von Kultur- oder Mentalitätsgeschichte ergab sich eine größere Bereitschaft, den Ersten Weltkrieg jenseits von Fragen der Kriegsschuld und traditioneller militärisch-diplomatischer Geschichte auch in seiner Bedeutung für die Geschichte der modernen Zivilisation und das Selbstbewußtsein des 20. Jahrhunderts zu untersuchen.2

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03341-3_18

Full citation:

Hüppauf, B. (1990)., Der Erste Weltkrieg und die Destruktion von Zeit, in H. Eggert, U. Profitlich & K. R. Scherpe (Hrsg.), Geschichte als Literatur, Stuttgart, Metzler, pp. 207-225.

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