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218916

(1990) Der Lebenssinn der Industriegesellschaft, Dordrecht, Springer.

Kleine Kulturgeschichte der Technik im Spiegel der Utopie

Hermann Lübbe

pp. 16-31

Es bedarf der Demoskopie nicht einmal, um des Wandels der Einstellung zu unseren industriegesellschaftlichen Lebensvoraussetzungen ansichtig zu werden. Dieser Wandel, der in den siebziger Jahren mit auffälliger Dramatik ablief, spiegelt sich in mannigfachen Erscheinungen unserer Gegenwartskultur, in Literatur und bildender Kunst und selbstverständlich auch in den Unterhaltungsangeboten der Medien. Von besonderer Signifikanz ist hierbei der Wechsel des Bildes von der Zukunft, der sich in der traditionsreichen Literaturgattung der Utopien vollzogen hat. Utopien hatten stets die Funktion einer Kritik der Gegenwartsgesellschaft durch Vorhaltung eines Bildes der Gesellschaft, wie sie statt dessen sein solitelo. Die Kritik des Bestehenden durch Projektion der Vorstellung eines Besseren an den Zukunftshorizont: Das war jedenfalls im Zeitalter der Entstehung der Literaturgattung "Utopie", im Zeitalter der Renaissance also, deren Sinn. Die Zukunftsentwürfe des Aufklärungszeitalters und des 19. Jahrhunderts setzten diese Tendenz fort21.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-97265-2_2

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Lübbe, H. (1990). Kleine Kulturgeschichte der Technik im Spiegel der Utopie, in Der Lebenssinn der Industriegesellschaft, Dordrecht, Springer, pp. 16-31.

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Kleine Kulturgeschichte der Technik im Spiegel der Utopie

1994

Hermann Lübbe

in: Der Lebenssinn der Industriegesellschaft, Dordrecht : Springer